Meteorologie für Kinder
Wer kennt das nicht: Man freut sich auf einen sonnigen Tag am See – und dann fällt der Ausflug wegen Regen buchstäblich ins Wasser. Das Wetter scheint oft unberechenbar – dabei arbeiten Meteorolog*innen tagtäglich daran, das Wetter für die kommenden Tage, Wochen und sogar Monate vorherzusagen und mögliche Wetterphänomene frühzeitig zu erkennen. Gerade für Kinder bleibt das Thema jedoch oft ziemlich rätselhaft. Deshalb gibt es jetzt einen kleinen Crashkurs für alle Neugierigen: rund um die Meteorologie, ihre Bedeutung – und mit einem spannenden Wetterexperiment für zu Hause.
Auf einen Blick:
1. Was ist Meteorologie?
2. Die wichtigsten Wetterelemente
3. Wie funktioniert die Wettervorhersage?
4. Warum ist Meteorologie wichtig?
5. Wetterexperiment
Jedes Jahr aufs Neue hoffen wir auf weiße Weihnachten, doch so richtig wollen die dicken weißen Flocken hierzulande nie zur rechten Zeit hinunterkommen. Die Enttäuschung ist bei den Kids dann oft sehr groß – plausible Erklärungen können dann tröstlich sein. Daher kommen hier die wichtigsten Infos zur Wetterentwicklung.
1. Was ist Meteorologie?
Meteorologie ist die Wissenschaft vom Wetter und Klima.
Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Untersuchung der überirdischen Dinge“ oder auch „der Himmelserscheinungen“.
Die Meteorologie umfasst viele Teilbereiche.
Neben der Atmosphärenphysik und der Klimaforschung beschäftigt sie sich unter anderem mit Methoden zur Wettervorhersage – hier wird ständig an mehr Präzision und besseren Modellen gearbeitet. Auch chemische Prozesse wie die Bildung von Treibhausgasen oder Ozon gehören dazu. Ebenso erforscht die Meteorologie atmosphärische Erscheinungen wie Polarlichter, Regenbögen oder Gewitterphänomene. In der Meteorologie beobachten also Wissenschaftler*innen das Wetter und erforschen, warum es zum Beispiel stürmt oder schneit.
2. Was sind die wichtigsten Wetterelemente?
Bei den Wetterelementen handelt es sich um die messbaren Bestandteile des Wetters – also um all das, was zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zusammenkommt und das Wetter ausmacht.
Die elementaren Wetterelemente:
Temperatur
– Gibt an, wie warm oder kalt es ist
– Gemessen in Grad Celsius (°C) oder Fahrenheit (F)
Luftdruck
– Der Druck, den die Luft auf die Erdoberfläche ausübt
– Nicht sichtbar, aber da!
– Fällt der Luftdruck stark, kann das ein Anzeichen für einen Sturm sein
– Gemessen in Hektopascal (hPa)
Luftfeuchtigkeit
– Gibt an, wie viel Wasserdampf in der Luft ist
– Bei viel Feuchtigkeit fühlt es sich schwül an
– Angegeben als relative Feuchtigkeit in Prozent (%)
Niederschlag
– Alles, was aus Wolken auf die Erde fällt: Regen, Schnee, Hagel, Graupel
– Gemessen in Millimetern (mm) oder Litern pro Quadratmeter (l/m²) → je mehr desto nasser
Wind
– Bewegung der Luft
– Gemessen wird, wie schnell der Wind ist und aus welcher Richtung er kommt
– Geschwindigkeit in Kilometern pro Stunde (km/h) oder Metern pro Sekunde (m/s)
– Windstärken von 0 bis 12: 0 = windstill, 5 = frische Brise, 9 = Sturm, 12 = Orkan (stärkste Windform)
Bewölkung
– Gibt an, wie stark der Himmel mit Wolken bedeckt ist
– Meist in Achteln (z. B. 4/8 Bewölkung) oder in Worten (heiter, bedeckt etc.)
Sichtweite
– Wie weit man sehen kann, z. B. bei Nebel oder Schnee.
– Gemessen in Metern (m) oder Kilometern (km)
Sonnenscheindauer
– Wie lange die Sonne an einem Tag scheint
– Gemessen in Stunden pro Tag
3. Wie funktioniert die Wettervorhersage?
Eben schien noch die Sonne – jetzt peitscht der Regen gegen die Fenster. Das Wetter kann ganz schön wechselhaft sein. Doch wie lässt es sich eigentlich verlässlich vorhersagen? Hinter dem, was uns der Wetterbericht in wenigen Minuten präsentiert, stecken umfangreiche und präzise Messungen von Meteorolog*innen.
Um diese Daten zu erfassen, braucht es sogenannte Wetterstationen, die über die ganze Welt verteilt sind – in Städten, auf dem Land, in den Bergen, auf Schiffen, in Flugzeugen und sogar auf Satelliten. Diese flächendeckende Verteilung ist enorm wichtig, damit Meteorolog*innen ein genaues Bild vom Wettergeschehen bekommen. Viele Wetterstationen arbeiten automatisch und senden ihre Daten direkt an Wetterzentralen. Manche werden aber auch regelmäßig von Menschen betreut und ausgewertet.
Eine Wetterstation misst die bereits oben genannten Wetterelemente:
- Temperatur
- Wind
- Niederschlag
- Luftfeuchtigkeit
- Luftdruck
- Sonnenscheindauer
Aus den gesammelten Informationen kann dann von Meteorolog*innen eine Wettervorhersage getroffen werden.
Wie weit kann man das Wetter vorhersagen?
Für die nächsten drei Tage lässt sich das Wetter ziemlich genau vorhersagen. Für weiter entfernte Zeiträume gestaltet sich das Ganze schon schwieriger. Je langfristiger die Wettervorhersage ist, desto ungenauer wird sie. Bis zu sieben Tage im Voraus lässt sich das Wetter noch recht zuverlässig bestimmen, danach wird es vage – man spricht eher von Schätzungen.
Bei Wetterübersichten, die noch weiter in die Zukunft blicken – also Entwicklungen über mehrere Monate oder gar Jahre – spricht man vom Klima. Dabei geht es nicht wie beim täglichen Wetterbericht um das Wetter an einzelnen Tagen, sondern um Tendenzen für ganze Monate oder sogar Jahreszeiten. Wird ein trockener Sommer erwartet oder steht uns ein vergleichsweise milder Winter bevor? Solche Informationen können Meteorolog*innen liefern.
4. Warum ist Meteorologie wichtig?
Mit einem Regenschauer rechnen zu können, ist natürlich super praktisch, weil man so entsprechende Vorkehrungen treffen kann – Die Regenjacke ist dann bei der Radtour dabei oder man verschiebt sie gleich ganz. Aber die Meteorologie ist nicht nur praktisch, weil sie uns verrät, wie wir uns morgen kleiden sollten oder weil sie uns beim Kofferpacken hilft, sie ist darüber hinaus auch unfassbar wichtig!
1. Bietet Schutz
Das Wetter kann manchmal auch gefährlich werden: Gewitter, Stürme, Starker, Schneefall oder extreme Hitze können sowohl Einfluss auf unseren Organismus als auch auf unseren Lebensraum haben. Entsprechende Vorwarnungen können Leben retten! Im Fall eines Unwetters sollte das Haus besser nicht verlassen werden. Gegen manche Umstände kann man sich vorausschauend rüsten. Bei Hitze z. B. mit ausreichend Wasser, Eis und einem Ventilator, bei Gewitter können Stromquellen im Haus entkoppelt werden, usw…
2. Für die Landwirtschaft
Pflanzen, Früchte und Gemüse benötigen ein gesondertes Klima, sonst gehen sie ein bzw. verderben sie. Damit dies nicht geschieht, müssen Bauern und Bäuerinnen immer den Wetterbericht im Blick haben, um bei akuten Wetterschwankungen schnell agieren zu können. Bei vorhergesagtem Starkregen muss die Ernte z. B. durch Planen geschützt oder gar frühzeitig eingeholt werden. Sonst käme es womöglich zu Lieferengpässen von landwirtschaftlichen Produkten. Dies würde für uns Konsument*innen unter Umständen leere Supermarktregale bedeuten und für die Landwirt*innen enorme finanzielle Einbuße.
3. Für Flugzeuge, Schiffe und Verkehr
Besonders für Flugreisende und Seefahrende ist es extrem wichtig, das Wetter immer aufmerksam zu verfolgen, damit sie auf Tour nicht in Not geraten – denn einmal unterwegs lässt es sich nicht so schnell wieder umdrehen, wie mit dem Auto. Zudem ist man den Witterungen auf hoher See und in der Luft noch einmal deutlich stärker ausgesetzt. Vor allem Flugzeuge kommen einem Gewitter während des Flugs um einiges näher und auch Gewässer können bei Stürmen extreme Kräfte und Strömungen entwickeln. Ohne ausgiebigen Wettercheck heben Flugzeuge nicht ab und Schiffe verlassen nicht den Hafen.
4. Für die Forschung
Das Wetter hat sich über die letzten Jahrhunderte stark verändert: Die Temperaturen steigen, die Niederschläge nehmen ab. Expert*innen sprechen vom Klimawandel. Da dieser Auswirkungen auf die gesamte Erde – und damit auf unser aller Leben – hat, ist es sehr wichtig, die Entwicklungen nicht aus den Augen zu verlieren. Im besten Fall kann der Erderwärmung durch aufmerksame Beobachtungen und Prognosen entgegengewirkt werden. Die Meteorologie spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie hilft nicht nur dabei, den Klimawandel besser zu verstehen, sondern auch mögliche Naturkatastrophen – wie Wirbelstürme oder Tsunamis – frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig davor zu warnen.
5. Wetterexperiment
Das waren jetzt wirklich viele Infos – aber wie genau Wolken und Regen entstehen, ist für euch noch immer schwer vorstellbar?
Dann probiert unbedingt dieses tolle Experiment aus! Es veranschaulicht die Vorgänge super und holt euch die beiden Wetterphänomene in wenigen Minuten nach Hause.
Keine Sorge: Der Regen bleibt unter Kontrolle – und ihr bleibt beim Experiment garantiert trocken!
Ihr braucht:
- 1 sauberes, durchsichtiges Glas (z. B. ein Marmeladenglas)
- heißes Wasser
- Rasierschaum (nicht Gel!)
- Lebensmittelfarbe (am besten Blau oder eine kräftige Farbe)
- eine Pipette oder einen kleinen Löffel
So funktioniert’s:
- Füllt das Glas etwa zu ¾ mit heißem Wasser (bitte mit Hilfe eines Erwachsenen!).
- Wartet kurz, dann sprüht eine dicke Schicht Rasierschaum oben drauf – das ist eure „Wolke“.
- Gebt mit einer Pipette oder einem kleinen Löffel vorsichtig Lebensmittelfarbe auf den Rasierschaum.
- Beobachtet genau, was passiert!
Was passiert?
Der Rasierschaum stellt die Wolken am Himmel dar. Die Lebensmittelfarbe ist wie Wasser, das in der echten Wolke gespeichert wird. Wenn die Wolke zu voll wird – also „gesättigt“ ist – fällt das Wasser nach unten. Genau wie Regen!
Tipp: Ihr könnt auch mit mehreren Farben experimentieren und schauen, wie sich der Regen bunt vermischt, vielleicht entdeckt ihr einen Regenbogen?!
Bezahlte Partnerschaft mit National Geographic
Rein ins nächste Abenteuer! Mit den Tools von National Geographic sind eure Kids nicht nur auf dem Ausflug in die Natur, sondern auch beim Forschen und Experimentieren zuhause perfekt ausgestattet. Wie funktioniert die Schwerkraft? Wie sieht eine Fliege vergrößert aus? Welche Gegenstände sind magnetisch und wie funktioniert es? Das alles könnt ihr mit euren Kindern und National Geographic spielerisch entdecken.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Experimentieren und hoffen, dass wir euch die Wichtigkeit der Meteorologie gut vermitteln konnten!
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